Die mütterliche Dynastie
des umjubelten Siegerhengstes des Trakehner Hengstmarktes 2015 zählt seit jeher zu den tragenden Säulen der Trakehner Population – und dies mit internationalem Anspruch. Der Stamm der Pelargonie wurzelt in der Gründerstute Halbmond von Bucephalus, die im Jahr 1777 im Hauptgestüt Trakehnen die Grundlagen für den Aufstieg der Trakehner Hauptgestütsfamilie Nr. 8 schuf. Es begann eine Zeit der Blüte, die mehrere Jahrhunderte andauern sollte.
Berühmtester Protagonist der Familie war zunächst der Fuchshengst Parsival von Morgenstrahl,
dessen Mutter Posthalterei von Perfectionist xx in direkter Ahnenreihe die mütterliche Familie des Perpignan Noir vertritt. Parsival galt als einer der wichtigsten Vererber der letzten züchterischen Verstärkungsphase im Hauptgestüt Trakehnen unter Landstallmeister Siegfried Graf von Lehndorff und wirkte als Hauptbeschäler von 1925 – 1931. In jenen Jahren war der überwiegende Teil der weiblichen Mitglieder der Familie in Trakehnens Vorwerk Kalpakin, der Heimat der braunen Herde zuhause. Dies änderte sich, als gehäuft Edelblut aus den Lagern des Englischen Vollbluts, des Angloarabers und arabischen Vollbluts zugeführt wurde, denn fortan belebten hochedle, athletische, auch arabisch geprägte Familienangehörige, häufig in Schimmelfarbe, das Bild der gemischtfarbenen Herde Bajohrgallens und auch später der sogenannten Araberherde in Taukenischken. So entstanden Panna von Nana Sahib x, ihre Tochter Perspektive von Tempelhüter und deren Tochter Pergamon von Cancara, Mutterstuten, die bereits die nächsten Generationenfolgen des Perpignan Noir beschreiben. Vor allem die Schimmelstute Panna zählte zu Trakehnens Stutenprominenz: „Das beste Pferd, welches mir als Jagd- und Reitpferd gedient hat. Ich habe nie ein Pferd geritten, das, wie Panna, obgleich vollständig roh, wie ein fertig ausgebildetes Pferd ging, überhaupt keine Schwierigkeiten besaß und hervorragend sprang.“ rühmte sie Siegfried Graf von Lehndorff. Von daher galt Panna auch als eine vorbildliche Botschafterin ihres großen Vaters Nana Sahib x, der als herausragender Leistungsvererber Turniersportgeschichte schrieb. Cancara brachte dann als mütterlicher Enkel des Nana Sahib x eine enge Linienzucht auf den legendären Sportlerhelden ein.
Getreu seinem Wahlspruch Ähnliches mit Ähnlichem zu paaren und damit seine Visionen von einem hoch im Blut stehenden Edelpferd
und seinen sämtlichen sportlich und züchterisch notwendigen Eigenschaften Wirklichkeit werden zu lassen, führte Trakehnens Landstallmeister Dr. Ernst Ehlert die hochedle Cancara-Tochter Pergamon dem polnischen Vollblutaraber Fetysz ox zu, die Tochter Perina dem ebenfalls aus berühmter Vollblutaraberzucht Polens entstammenden Lowelas ox: Im Jahr 1942 wurde Pelargonie geboren. Der Treckweg führte sie im Herbst und Winter 1944 zunächst im Fußmarsch von Trakehnen ins Landgestüt Georgenburg, dann weiter nach Schlesien, im Dezember 1944 nach Perlin in Mecklenburg und schließlich am 30.Juni 1945 nach Ratzeburg. Unter den wenigen geretteten Stuten des Hauptgestüts Trakehnen galt sie auch hinsichtlich ihrer Genetik als etwas Besonderes und man schätzte sich glücklich beim Aufbau der jungen Trakehner Zucht in Westdeutschland zumindest eine Vertreterin des bewährten Mutterstammes verfügbar zu wissen.
Pelargonie verkörperte den Habitus ihrer edlen Gene in Vollendung:
Bei mittlerer Größe stand sie in großem Rahmen, verzauberte mit hohem Adel, Markanz, Trockenheit und beeindruckte in raumgreifender, energischer Bewegungsdynamik. Auf der DLG-Ausstellung Frankfurt a.M. 1950 wurde sie hochprämiert. Zu dieser Zeit war sie bereits Mitglied der Stutenherde im 1946 gegründeten Ostpreußengestüt Hunnesrück bei Einbeck. In 17 Zuchtjahren brachte sie 11 lebende Fohlen, darunter den in zahlreichen S-Dressurkonkurrenzen erfolgreichen Perfekt von Hansakapitän und den Dillenburger Landbeschäler Peleus von Boris. Ihre zweitälteste Tochter Pellerine von Hansakapitän schrieb als sechsfache Hengstmutter Zuchtgeschichte. Ihre letzte Tochter Pela von Stern xx schuf den Familienzweig, dem Perpignan Noir angehört und stellte mit Palma von Morgenglanz seine Urur-Großmutter. Die großrahmige Schimmelstute zählte zu den besten Stuten ihrer Zeit, vor allem auch hinsichtlich ihrer überragenden Bewegungen. Dreijährig errang sie den Klassensieg der Trakehner Landesschau Niedersachsen-Hannover, 1975 stand sie als Klassensiegerin und Reservesiegerin im Rampenlicht der Trakehner Bundesschau Verden, zwei Jahre darauf als Siegerstute an der Spitze der Trakehner Landesschau Schleswig-Holstein und schließlich 1978 als Ia-Preisträgerin ihrer Klasse in einem Mittelpunkt der Landesschau Westfalen. Passarge von Insterruf sollte ihre einflussreichste Tochter werden – mit Paquita von Turnus und Parade Go von Maizauber treten somit bereits die Großmutter und Mutter des Perpignan Noir in Erscheinung. Mit ihnen werden nicht nur seine engsten Familienbande beschrieben sondern auch das jahrzehntelange Zuchtkonzept bekräftigt, das für die Blüte seines mütterlichen Stammes verantwortlich ist. Denn den von Edelgenen der Sportpferdezucht geprägten Wurzeln der Dynastie wurde durch Mahagoni-Pasteur xx-Flaneur, der arabisch geprägten mütterlichen Familie des Maizauber, durch Zauberklang-Prince Condé- Prince Rouge xx und noch einmal Flaneur im Stamm des Turnus weiteres Edelblut zugeführt. Ganz im Sinne der großen Hippologen und Zuchtgenies, die vor Jahrhunderten und Jahrzehnten für die Begründung und weitere Pflege des alten Stammes verantwortlich zeichneten.
Die Pelargonie-Familie zählt heute zu den dokumentierten Leistungsstämmen der weltweiten Trakehner Zucht:
Nicht nur der Olympionike Peron (Michelle Gibson), der internationale Grand-Prix-Star Partout (Anky van Grunsven) sind aus ihm hervorgegangen, sondern auch die S-Parcourshelden Piqueur und Prisma, während sich Plato, Priegnitz, Peron Junior, Pago Go in S-Dressurkonkurrenzen und Phoenix, Poquelin, Paskar Go, Piccolo, Phaleb, Philomela, Prista, Pomeranze und Rex als M-Dressurpferde erfolgreich zu behaupten wussten. International vernetzt, haben Angehörige von Pelargonies Familie weltweit züchterischen und sportlichen Einfluss genommen: In der Neuen Welt vor allem durch die vierfache Hengstmutter Palma Nigra von Habicht und die Koran-Tochter Puszta, weiterhin auch in Dänemark, Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz.
Eine Stutenfamilie auf ihrem Weg durch die Jahrhunderte, ein Weg, der durch großartige züchterische und sportliche Erfolge markiert wird und zum hohen Ansehen der gesamten Trakehner Zucht entscheidend beigetragen hat. Ihr jüngster Spross Perpignan Noir nimmt auch von daher die Position eines ganz besonderen Hengstes ein, ausgestattet mit der Aura einer strahlenden Persönlichkeit.
„Erhard Schulte – November 2015“
Die väterliche Abstammung
Schwarzgold vereint mit dem Vize-Weltmeister Imperio und der Vererberlegende Consul bestes Hochleistungsdressurblut in sich. Schwarzgold wurde 2011 in Neumünster gekört und als Prämienhengst ausgezeichnet. Schwarzgold ist mittlerweile bereits mehrmals zum Bundeschampionat qualifiziert!
Züchterisch hochinteressant dürfte Schwarzgold auch aufgrund seines hohen Vollblutanteils sein.
In der dritten Generation stehen die Vollbluthengste Balfour xx (v. Neckar xx), der Consul-Vater Swazi xx sowie die Vollblutstute Cresta Star xx (v. Andalusier xx), die innerhalb kurzer Zeit ihre eigene leistungsstarke Familie in der Trakehner Zucht entwickeln konnte. IMPERIO kann bereits zehnjährig eine außergewöhnliche Karriere vorweisen. Er war Reservesieger der Körung, Trakehner Champion, Vize-Weltmeister und Bundeschampion. Unter Hubertus Schmidt zeigte er bereits seine Qualitäten mit beeindruckenden Vorstellungen auf den internationalen Turnieren.
Seine züchterische Bedeutung und seine hochklassigen Vererberqualitäten belegen seine mittlerweile sieben gekörten Söhne, davon fünf Prämienhengste.
Weiterhin stellte Imperio in 2012 mit Shirin’s Diva die Siegerstute in Niedersachsen und mit Katija die Reservesiegerstute in Bayern sowie mit Cosmis Girl die Beste Stute der Schau in Niedersachsen/Nord-West. Hohe Bedeutung hat die Consul-Tochter „Seeconda“. Sie wurde aufgrund ihrer Vererbung und ihren sportlich erfolgreichen Nachkommen mit dem Titel der Elite-Stute ausgezeichnet. Neben Schwarzgold brachte sie außerdem Preisspitze „Sir Arthur“ (v. Buddenbrock) , der bereits 7-jährig erfolgreich war und in 2011 im hessischen Berufsreiterchampionat unter Rena Frainkin siegte. Des Weiteren brachte sie die beiden Vollschwestern und Prämienstuten „Pr.St. Scarlett O’Hara“ (v. Connery) und „Pr.St. Skyline“ (v. Connery), die auch zum Bundeschampionat qualifiziert waren.
Der legendäre „Consul“ ist ein Synonym für moderne Leistungspferde.
Er war Prämienhengst, DLG-Siegerhengst, Rittigkeitssieger der HLP, Elite-Hengst und Trakehner Hengst des Jahres. Consul brachte Leistungspferde in Serie, beispielsweise u.a. die Grand-Prix-Pferde Celibidache, Crisp, Charatan W sowie Brigitte Wittigs Vize-Bundeschampion Harlem. Und gerade auf der Mutterseite wird er hoch geschätzt. Adenauer, Bonaparte, Don Frederico, Don Vino, King Arthur TSF, Sir Arthur TSF, Hofrat, Diamond Dream und Vize-Bundechampion Donavan sind nur einige Beispiele. Schwarzgold’s zweite Mutter Simona führt mit dem Siegerhengst und Habicht-Sohn Seeadler einen hochgeachteten Stutenmacher als Vater, der zusammen mit der Vollblutstute Cresta Star xx das Leistungsfundament für Schwarzgold bildet. Die Vollblutstute Cresta Star xx von Andalusier xx hat es geschafft eine eigene Familie in der Trakehner Zucht zu etablieren. Dieser Mutterstamm brachte u.a. die gekörten Hengste Cointreau, Camaro, Canzler und Sweet Affair hervor.
„Hörem, Ferdinand Poll“
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